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Was sind Phytoöstrogene und wie wirken sie im Körper?

Was sind Phytoöstrogene und wie wirken sie im Körper?

Die Diskussion um Phytoöstrogene hat vor allem mit dem steigenden Verzehr von Sojabohnen Fahrt aufgenommen, obwohl die Pflanzenstoffe mit der hormonähnlichen Wirkung schon seit Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts bekannt sind. Wie förderlich oder schädlich die Phytohormone sind, nährt bis heute viele kritische Debatten, was wohl auch an der unterschiedlichen Wirkung der Stoffe liegt. Vom uneingeschränkten Glauben an die Heilkraft der Phytoöstrogene bis hin zur dramatischen Warnungen vor möglichen Gesundheitsschäden sind alle Meinungen vertreten. Wo sich die Phytoöstrogene auf der Skala von Heilsbringer bis Teufelszeug befinden, lässt sich dabei recht einfach anhand der wissenschaftlichen Fakten einordnen.

Was sind Phytoöstrogene?

Auch wenn im Begriff Phytoöstrogen der Name des Hormons Östrogen steckt, handelt es sich bei der pflanzlichen Variante nicht um ein klassisches Hormon nach chemischer Definition. Ganz allgemein gehören Phytoöstrogene zu den sekundären Pflanzenstoffen, also den Bestandteilen, die für die Pflanze nicht lebensnotwendig sind und die nicht im Energiestoffwechsel oder beim Auf- und Abbau der Pflanzenzellen entstehen. Die Phytoöstrogene tauchen in unterschiedlicher Form mit unterschiedlicher Hormonwirkung auf, wobei besonders die Isoflavone und Lignane im Gespräch sind.

Was ist das Besondere an Isoflavonen und ähnlichen Pflanzenstoffen?

Die Phytoöstrogene haben keine direkte starke Hormonwirkung, sondern besitzen nur eine ähnliche Struktur und können daher an den gleichen Rezeptoren andocken. Das Besondere an ihnen ist vor allem die wechselhafte Wirkung je nach Dosierung und Dauer der Einnahme. Wenn sie in ihrer naturbelassenen pflanzlichen Form verzehrt werden, können auch die anderen pflanzlichen Inhaltsstoffe eine förderliche Wirkung auf die Gesundheit entfalten, wobei wie so häufig die Dosis entscheidend ist.

Wie ist die Hormonwirkung von Östrogenen?

Die Pflanzenstoffe haben eine deutlich geringe Wirkungskraft im Vergleich zu den körpereigenen Hormonen, jedoch können sie durch die Einnahme in einer bis zu 10.000-fach höheren Konzentration vorliegen und so doch eine spürbare Wirkung entfalten. Entweder docken sie an die passenden Rezeptoren an und entfalten dort eine schwache Wirkung oder sie verhindern durch die „Blockade“ der Rezeptoren, dass das körpereigene Östrogen wirken kann, was die mögliche östrogene wie antiöstrogene Wirkung im gleichen Ausgangsstoff erklärt.

In welchen Lebensmitteln stecken Phytoöstrogene?

Vor allem die Phytoöstrogengruppen Isoflavone und Lignane sind in zahlreichen Pflanzen enthalten. Hier ein paar Beispiele, in welchen Lebensmitteln Phytoöstrogene vorkommen. Isoflavone (Angaben in Milligramm pro 100 Gramm Eigengewicht) existieren in:

  • Sojabohnen: bis 150
  • Tofu: bis 33
  • Erbsen: bis 7,3
  • Bohnen: bis 6,3
  • Rotwein: bis 50
  • Bier: bis 50

Je nach Rezeptur, Reife und anderen Faktoren schwanken die Werte in einem gewissen Spektrum. Lignane (Angaben in Mikrogramm pro 100 Gramm Eigengewicht) finden sich in:

  • Leinsamen: 370.000
  • Kürbiskerne: 20.300
  • Oliven: 1254
  • Sesam: 661
  • Brombeeren: 569

Sind Phytoöstrogene schädlich für den Körper?

Vor allem mit der rasant gestiegenen Sojanachfrage, die auch mit der grösseren Verbreitung von vegetarischen und veganen Lebensstilen zu tun hat, trat die Diskussion um mögliche negative Gesundheitsfolgen in die Öffentlichkeit. Die in Sojabohnen in grosser Menge enthaltenen Phytoöstrogene standen lange im Verdacht, mit ihrer Hormonwirkung zahlreiche Beschwerden zu verursachen und das Risiko für ernsthafte gesundheitliche Probleme zu steigern. Inzwischen hat sich die erste Aufregung jedoch dahingehend gelegt, dass bei einem massvollen Konsum im Alltag keine gesundheitlichen Nebenwirkungen zu befürchten sind. Ein Hinweis gegen negative Folgen fand sich in einer Studie, die ein geringeres Risiko für bestimmte Erkrankungen und Wechseljahresbeschwerden bei Asiatinnen fand, die im Vergleich zu Frauen anderer geografischer Herkunft vermehrt Nahrungsmittel wie Soja mit vergleichsweise hohem Phytoöstrogenanteil zu sich nahmen.

Können Phytoöstrogene Beschwerden lindern?

Ebenso umstritten wie die potenziellen Gefahren der Phytoöstrogene sind auch ihre möglichen gesundheitsfördernden Effekte. Besonders in Bereichen wie der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), in denen die Phytotherapie häufig zum Einsatz kommt, werden Phytoöstrogene als hilfreicher Bestandteil der Therapien geschätzt. Besonders zur Senkung des Osteoporose-Risikos, des Brustkrebs-Risikos oder zur Linderung der Symptome in den Wechseljahren sind Phytoöstrogene häufig als unterstützende Wirkstoffe im Gespräch. Auf der anderen Seite werden Phytoöstrogene aber auch in der TCM kritisch hinterfragt, falls sie als alleiniges Heilmittel eingesetzt werden oder wenn die Pflanzenstoffe wie Ersatz Medikamente verordnet werden. Das gilt insbesondere, wenn dabei der ganzheitliche Ansatz und die vielschichtigen Ursachen von körperlichen Beschwerden nicht berücksichtigt werden. Die aktuelle Studienlage zeigt, dass Phytoöstrogene je nach Menge und Dauer des Verzehrs sowohl positive als auch schädliche Effekte auf den Körper haben können.

Sind Phytoöstrogene sinnvoll in den Wechseljahren?

Dadurch, dass Phytoöstrogene sowohl eine östrogene als auch eine antiöstrogene Wirkung entfalten können, lässt sich auch zur Linderung klimakterischer Beschwerden kein klares Urteil für oder gegen die Pflanzenstoffe als Hormonersatztherapie fällen. Die Studienlage zeigt zwar in einigen Fällen einen positiven Zusammenhang zwischen einer Ernährung mit Lebensmitteln, die Phytoöstrogene enthalten, jedoch lassen diese Studien nicht den eindeutigen Rückschluss zu, dass die Phytoöstrogene der einzige oder ausschlaggebende Faktor für die positiven Ergebnisse sind. Während nach wie vor viele gegenüber Präparaten mit reinen Phytoöstrogenen sind, herrscht jedoch ein breiter Konsens darüber, dass eine Ernährung mit massvollem Verzehr von Lebensmitteln wie Soja durchaus positive Wirkungen besitzt.

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