Leider unterstützen wir Internet Explorer nicht mehr.

Bitte verwenden Sie Microsoft Edge, Google Chrome oder Firefox.

Finde die besten TCM-Heilpraktiker in deiner Nähe
>
Ratgeber-Übersicht
>
Anthroposophische Medizin: Therapien der integrativen Heilkunde für Körper und Seele

Anthroposophische Medizin: Therapien der integrativen Heilkunde für Körper und Seele

Die anthroposophische Medizin vereint naturphilosophische und esoterische Elemente und versteht sich als Ergänzung der Schulmedizin. Die Entstehung geht auf die Weltanschauung des österreichischen Philosophen Rudolf Steiner zurück, der von 1865 bis 1925 lebte. Zusammen mit der holländischen Ärztin Ita Wegman entwickelte er ein Konzept der integrativen Heilkunde. Eine erfolgreiche Behandlung in der anthroposophischen Medizin stellt das Gleichgewicht zwischen Körper, Geist und Seele wieder her, damit die Selbstheilungskräfte des Organismus ihr volles Potenzial entfalten. Um dies zu erreichen, greifen Anthroposophen auf unterschiedliche Therapiekonzepte zurück. Dazu gehören der Einsatz von naturheilkundlichen Wirkstoffen, aber auch verschiedene Formen der nicht-medikamentösen Therapie.

Was ist anthroposophische Medizin?

Die „Anthroposophie“ als „Wissenschaft vom Menschen“ verbindet naturwissenschaftliche mit geisteswissenschaftlichen Konzepten. Nach Steiner besteht der Mensch aus vier Wesensgliedern, die zusammengenommen alle Bereiche des Lebens umfassen. Diese Wesensglieder sind:

  • der physische Leib
  • der ätherische Leib
  • der Astralleib
  • das Ich

Mit dem physischen Leib ist der Körper gemeint, mit seinen Organen und Stoffwechselvorgängen. Der ätherische Leib stellt die Lebenskraft dar, während der Astralleib für das bewusste Empfinden verantwortlich gemacht wird. Das Ich ist die Persönlichkeit des jeweiligen Menschen. Je nachdem, wie die vier Wesensglieder miteinander in Wechselwirkung stehen, sorgen sie für Gesundheit oder Krankheit. Erkrankungen, die den Menschen heimsuchen können, werden in der anthroposophischen Medizin nach diesen vier Wesensgliedern kategorisiert. Die anthroposophische Medizin versteht sich als integrative Heilkunde. Sie betrachtet den Menschen im Ganzen mit seinen Lebensumständen, seiner Ernährungsweise, seinem Umfeld und seinen physischen und psychischen Eigenschaften. In der anthroposophischen Medizin wirst du darüber hinaus als Partner gesehen: Zusammen mit deinem Arzt und den Therapeuten erarbeitest du ein Therapiekonzept, das dauerhaft deine Lebensenergie stärken und die Selbstheilung fördern soll.

Welche Prinzipien der Naturheilkunde kommen zur Anwendung?

In der anthroposophischen Medizin besitzen Heilpflanzen einen hohen Stellenwert. Aber nicht nur Pflanzen dienen als Heilmittel, auch tierische Substanzen, Mineralien und Metalle finden Anwendung. Ähnlich wie in der Homöopathie erfolgt eine Verdünnung der Grundsubstanzen. Allerdings werden auch häufig verschiedene Grundstoffe miteinander kombiniert. In der anthroposophischen Medizin sind die Heilsubstanzen bestimmten Organen und Planeten zugeordnet. Kombiniert der Anthroposoph Pflanzen und Metalle mit der gleichen Zuordnung, soll das die Wirkung verstärken. Für die Verarbeitung der Heilsubstanzen kommen diverse Prozesse zur Anwendung. Hierzu gehören das Verschütteln und Zerreiben, das Schmelzen oder Verdampfen sowie das Destillieren und Extrahieren. Anthroposophische Heilmittel können oral eingenommen, äusserlich aufgetragen oder injiziert werden. Dein Arzt wird, abhängig von deinem Beschwerdebild, die passende Verabreichungsmethode wählen.

Wie wirkt anthroposophische Medizin auf den Körper?

Die anthroposophische Medizin versucht mit ihren Therapien die vier Wesensglieder ins Gleichgewicht zu bringen. Dies kann vorbeugend erfolgen oder während einer Krankheit, um diese zu heilen. Heilmittel, die eingesetzt werden, wirken ausgleichend. Sie sollen die Dominanz von einer der vier Komponenten unterdrücken oder ein zu schwaches Wesensglied stärken. Sind die Wesensglieder ausbalanciert, besteht eine Einheit aus Körper, Seele und Geist. Ist dies der Fall, sind gute Voraussetzungen für die Heilung gegeben. In der anthroposophischen Medizin sollen schulmedizinische Therapieverfahren (zum Beispiel Medikamente) in Kombination mit der Naturheilkunde und den nicht-medikamentösen Methoden, wie Kunst- oder Bewegungstherapien, den gesamten Menschen heilen. Gerade die intensive Betreuung durch Therapeuten und Ärzte hat Auswirkungen auf die Psyche des Patienten und stärkt das Selbstvertrauen und die Selbstwahrnehmung, wodurch die Genesung bewirkt werden kann.

Wo finde ich einen Arzt für anthroposophische Medizin?

Es existieren zahlreiche anthroposophische Einrichtungen wie Kliniken und Institute, in denen sich Ärzte und Therapeuten zusammengeschlossen haben, um die integrative Heilkunde zu praktizieren. Die Ärzte besitzen ein abgeschlossenes Medizinstudium, ergänzt um eine Zusatzqualifikation in anthroposophischer Medizin. Zur Ausbildung gehören sowohl das Wissen um die unterschiedlichen Dimensionen der Naturheilkunde mit der Wirkung der Heilpflanzen als auch eine Fachkompetenz, die die geisteswissenschaftlichen Aspekte der Anthroposophie betrifft. Therapeuten aus den verschiedensten Bereichen arbeiten mit den Ärzten zusammen und führen die nicht-medikamentösen Therapien durch.

Welche Therapien gibt es in der anthroposophischen Medizin?

Das Ziel der Therapien in der anthroposophischen Medizin ist es, die Wechselwirkungen zwischen den vier Wesensgliedern im behandelten Menschen wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Dazu nutzen Anthroposophen und Therapeuten verschiedene Therapiekonzepte, darunter:

  • medikamentöse Behandlung
  • spezifische Ernährung oder Diät
  • Kunst-, Bewegungs- und Sprachtherapien
  • intensive Betreuung durch Ärzte und Therapeuten
  • Naturheilkunde

Eine bekannte naturheilkundliche Therapie der anthroposophischen Medizin ist zum Beispiel die Misteltherapie. Mit der Misteltherapie werden seit Jahrzehnten Patienten mit Krebserkrankungen behandelt. Bei dieser Methode spritzt der Arzt wässrige Mistelextrakte unter die Haut des Erkrankten. Die Behandlung setzt sich zusammen aus einer Einleitungs- und einer Erhaltungsphase. Insgesamt läuft sie über einen Zeitraum von fünf bis sieben Jahren. Den Inhaltsstoffen der Mistel werden tumorhemmende Eigenschaften zugeschrieben. Ausserdem sollen sie die Abwehrkräfte des Patienten unterstützen. Anwender berichten auch von einer Verbesserung der Lebensqualität durch die Behandlung.

Welche Erkrankungen können mit anthroposophischer Medizin behandelt werden?

Die anthroposophische Medizin gilt nicht als Alternative zur Schulmedizin, sondern versteht sich Ergänzung zu dieser. Ärzte, die sich mit der anthroposophischen Lehre befassen oder eine Zusatzqualifikation erlangt haben, nutzen die Heilkunde therapiebegleitend bei jeder Art von Erkrankung. Chronische und auch akute Krankheitsbilder können damit zusätzlich zur schulmedizinischen Therapie anthroposophisch behandelt werden. Jedoch wird der Arzt zunächst eine Diagnose stellen und ein konventionelles Therapieschema entwickeln, bevor Methoden der anthroposophischen Medizin hinzukommen. Vor allem psychosomatische Krankheiten sprechen gut auf anthroposophische Therapien an. Aber auch bei vielen anderen Erkrankungen hilft die ganzheitliche Betreuung bei der Stärkung der Psyche und der Aktivierung der Selbstheilungskräfte.

Wie erfolgt die Kostenübernahme für Patienten?

Krankenversicherungen übernehmen unter bestimmten Voraussetzungen die Kosten für die anthroposophischen Behandlungen. Da sich immer mehr Menschen für Komplementärheilmethoden interessieren, sind diese Therapieformen inzwischen fester Bestandteil des Leistungskatalogs der Krankenversicherer. Zwischen 80 und 100 Prozent der Kosten können – Stand 2020 – übernommen oder erstattet werden. Als Voraussetzung dafür muss eine Indikation vorliegen und der betreuende Arzt muss über eine Zusatzqualifikation in anthroposophischer Medizin verfügen. Um sicherzugehen, solltest du jedoch bei deinem Versicherer Informationen einholen, welche Leistungen und Therapieverfahren in deinem Tarif enthalten sind.

Der Akupunkturvergleich für die Schweiz. Finde die besten TCM-Heilpraktiker in deiner Nähe - mit Preisen und Bewertungen!

Das könnte dich auch interessieren

Moxa-Therapie: wärmende Heilmethode aus Fernost

Akupunktur ist mittlerweile den meisten Menschen in der Schweiz ein Begriff. Die Heilmethode stammt aus der traditionellen chinesischen Medizin, kurz: TCM. Deren Methoden haben sich im Laufe der letzen Jahrzehnte auch bei uns etabliert. Weniger bekannt ist eine Variante der Akupunktur, die als Moxa-Therapie oder auch als Moxibustion angeboten wird. Was es mit dieser Heilmethode auf sich hat, in welchen Fällen sie helfen kann und wann die Therapie besser nicht angewendet werden sollte, haben wir uns in unserem FAQ genauer angeschaut.

Akupunktur in der Schwangerschaft: Die chinesische Heilmethode gegen Beschwerden während der Schwangerschaft

Schwangere und Frauen mit Kinderwunsch leiden häufig unter mentalem und körperlichem Stress. Erwartungsdruck, Übelkeit, Schmerzen und Unwohlsein vermischen sich häufig mit der Vorfreude. Akupunktur soll Abhilfe schaffen: Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) ist als besonders nebenwirkungsarm bekannt und eignet sich als Alternative zu herkömmlichen Schmerzmitteln und anderen Medikamenten. Während einige Frauen das natürliche Heilverfahren während der Geburtsvorbereitung für sich beanspruchen, nutzen es andere zur Entspannung und Regeneration nach der Geburt. Akupunktur in der Schwangerschaft – erfahre mehr über die Wirksamkeit von Akupunktur und wie das Heilverfahren während oder nach der Schwangerschaft auf deinen Körper wirkt.

EFT Klopftechnik – durch Klopfmassage negative Gefühle auflösen

Stress, Emotionen und negative Verhaltensmuster belasten Geist und Körper. Eine Möglichkeit der Behandlung ist die sogenannte Klopftherapie. Bei dieser wird eine spezielle Technik eingesetzt, die EFT genannt wird und bestimmte Meridianpunkte durch Klopfen stimuliert, um den Energiefluss im Körper wieder zu harmonisieren und negative Gefühle zu beseitigen. Mehr zur EFT Klopftechnik gibt es hier.

Schüssler Salze: Wirkung der schonenden Heilmethode für leichte Beschwerden

Neben der Schulmedizin gibt es viele Naturheilverfahren, die bei Beschwerden auch ohne Antibiotika und chemische Substanzen helfen, den Körper wieder zu stärken und Schmerzen zu lindern. Dazu gehört die Homöopathie, die mit Mitteln arbeitet, die stark verdünnt oder verrieben eingenommen werden. Genutzt wird der Zusammenhang ähnlicher Beschwerden, die eine Behandlung mit ähnlichen Mitteln möglich macht. Das betrifft auch die Einnahme von Schüssler Salzen, ein bekanntes Heilverfahren, bei dem die Potenzierung die Giftigkeit der verwendeten Stoffe reduziert und für den Körper so die Aufnahme vereinfacht. Alles zur Wirkung von Schüssler Salzen haben wir dir hier zusammengestellt.

Naturheilpraktiker Ausbildung – spannende Spezialisierung auf wichtige Naturheilmethoden

Mittlerweile werden die Grenzen zwischen Schulmedizin und Naturheilkunde nicht mehr streng gezogen. Mehr und mehr arbeiten beide Richtungen zusammen, um den Menschen die bestmögliche Behandlung von Beschwerden und Krankheiten zu ermöglichen. Die Naturheilkunde überzeugt durch Verfahren, die schonend wirken und bei denen nicht nur als reine Symptombehandlung erfolgt, sondern die Einbeziehung des gesamten Menschen in seiner Einheit von Körper, Seele und Geist. Mit einer Naturheilpraktiker Ausbildung hilfst du Menschen auf diese Weise.

TCM-Therapie – die sieben wichtigsten Fragen zur sanften Behandlungsmethode aus China

Seit tausenden von Jahren wird die traditionelle chinesische Medizin in Asien erfolgreich bei der Behandlung von Krankheiten angewandt. Dabei bilden die Lehren des Taoismus und des Konfuzianismus über die richtige Lebensführung die philosophische Grundlage für die medizinischen Therapieansätze. Der Erfolg spricht für sich und so fand die sogenannte TCM auch Einzug in die medizinischen Behandlungen des Westens. Heute ist die traditionelle chinesische Medizin aus Europa nicht mehr wegzudenken und eine wertvolle Ergänzung zur Schulmedizin. Unzählige Patienten auf der Welt profitieren von dieser uralten Heilkunst, die auf fünf Säulen beruht. In diesem Artikel beantworten wir die wichtigsten Fragen zum Thema.